Sollte es ein Motto geben, ist dies meines:

"Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts." Friedrich Hebbel

Welches Genre lest ihr?

Blutkrone; Genre: Historischer Krimi; Verlag: Net-Verlag; ISBN: 978-3-944284-07-1; Preis: 11,95 €; Erscheinungstermin: 24. Juni 2013

Montag, 10. Dezember 2012

"Der Mann, der den Regen träumt"

Autor: Ali Shaw
Titel: Der Mann, der den Regen träumt
Genre: Fantasy



Inhalt:

Nach dem Tod ihres Vaters lässt Elsa Benetti ihr bisheriges 
Leben und zieht nach Thunderstown. Von dem Städtchen sagt man, das Wetter erwache hier zum Leben. Als Elsa bemerkt das, als sie auf Finn trifft, den Einsiedler.

Die Dorfbewohner meiden Finn, aber Elsa hält zu ihm.
Mit ihrer Liebe kämpfen sie gegen die Widerstände an.



Story/Handlung/Dialoge/Spannung:

Meine Erwartung an das Buch war sehr hoch, nachdem
ich "Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" gelesen hatte.
Leider kann dieser Roman nicht an den vorherigen Erfolg anknüpfen,obwohl die Idee mir sehr zusagt.


Die Hauptcharaktere sind sympathisch, aber die langen
beschreibenden Passagen zerstören mehr, als sie nützen.
Der Autor hätte ganze Seiten Landschaftsbeschreibungen
weglassen oder sie in dialogische Szenen einbinden sollen.
So stehen sie unangebunden monolithisch herum.


Außerdem ist das Buch zu vorhersehbar angelegt. Im Anfang
erfährt man, dass Elsas väterliche Verwandtschaft ein paar
Besonderheiten aufwies. Und ihr bedeutet das Wetter viel.
Wenn man eins und eins zusammenzählt, kommt man auf den
Titel und das ist mir zu unspektakulär. Der Leser möchte
hin und wieder überrascht werden. Zumindest dürfen die
Andeutungen nicht zu deutlich platziert werden!


Die Dialoge sind okay, aber zu spärlich. Prinzipiell sind
die Personen sympathisch.


Leider beginnt der Text nicht so spannend, wie ich es mir
gewünscht hätte. Erst, als ein Mann in Thunderstown einen 

Hund tötet und sich dessen Augenfarbe verändert, entsteht Neugier.

Fazit: Relativ gutes Buch!

Referenz zum Buch: 
 
 
 http://www.vorablesen.de/buecher/der-mann-der-den-regen-traeumt/leseeindruecke/lange-beschreibende-passagen
Sterne: *** von *****

"Der Thron der Welt"

Autor: Robert Lyndon
Titel: Der Thron der Welt
Genre: Literatur



Inhalt:

Im Jahr 1072 n. Chr. werden der fränkische Krieger Vallon
und der Gelehrte Hero zu Gefährten, als Heros Meister stirbt.

Zusammen brechen sie nach England auf, um eine Lösegeldforderung
des türkischen Sultans für den Sohn eines normannischen
Ritters, Sir Walter Olbec, zu überbringen.


Eine gefährliche Reise beginnt...



Story/Handlung/Dialoge/Spannung:

Mir hat die Idee gut gefallen. Eine Lösegeldforderung
als Anlass für eine abenteuerliche Geschichte ist eine
gute Wahl.


Alleine der Auftakt des Romans ist blutig: Ein Mann
wird aufgeknüpft, von hungrigen Bauern ausgeweidet
und von Krähen zerfleddert. Bei der Flucht vor einem
fränkischen Krieger verliert eine Bäurin ihr Baby.


Man möchte wissen wie es weiter geht, aber der Roman
arbeitet mit harten Schnitten. Man erfährt von der 

Vorgeschichte der Gefährten Vallon und Hero. Anschaulich 
zeigt der Autor die Landschaft, die Atmosphäre und die Eigenschaften der Personen.

Die Szenen sind spannungsgeladen und der Schreibstil
flüssig. Man möchte erfahren, ob es den beiden gelingt,
ihren Auftrag auszuführen.


Fazit: Unbedingt lesen!

Referenz zum Buch: 
 
 
 
 
 http://www.vorablesen.de/buecher/der-thron-der-welt/leseeindruecke/historischer-schmoeker-0
 
 
Sterne: **** von *****
 

"Adieu, Sir Merivel"

Autorin: Rose Tremain
Titel: Adieu, Sir Merivel
Genre: Literatur



Inhalt:

Der historische Roman spielt in England und Frankreich des 
17. Jahrhunderts.

Sir Robert Merivel (57 Jahre) ist Arzt, Lebemann und 
Vertrauter König Charles`II von England. Als seine Tochter Margaret eigene Wege geht, ist er mit dem Sinn seines Lebens konfrontiert.

Er entschließt sich, nach Versailles aufzubrechen, um den Sonnenkönig zu besuchen...


Story/Handlung/Dialoge/Spannung:

Wir erleben einen Arzt in der Sinnkrise, ausgelöst von seinen
Memoiren, die sein Diener Will ihm nach langen Jahren
überreicht und der Tochter, die langsam ihr eigenes Leben
lebt. Man könnte das Buch als eine Art Midlife-Crise-

Geschichte des 17. Jahrhunderts bezeichnen. Die Thematik 
ist sehr alt, wird aber passabel in ein historisches Gewand gesteckt.

Das erste Kapitel beginnt mit der Spannung, die der Fund dieses
Tagebuches, das immer wieder "Keil" genannt wird, auslöst.
Man möchte erfahren, weche Geheimnisse Sir Robert Merivel
dem Papier anvertraut hat.

Leider verglüht dieses Interesse schnell, weil nichts weiter passiert.

Der Roman ist ohne Zweifel gut geschreiben. Die Wahl der Ich-Perspektive scheint sinnvoll. Robert Merivel lässt uns   seine geheimsten Gedanken sehen,die sich um sein mögliches 
Ende drehen: Wird er in Einsamkeit sterben, als Selbstmörder, 
als Pfleger seines Dieners etc.

Leider vermag dieser geglückte Schachzug nicht darüber hinwegtäuschen, dass Handlung notwenig ist, um Spannung zu generieren. Und dieser Punkt wird sträflich vernachlässigt.

Es plätschert vor sich hin. 

Die Dialoge, besonders die inneren Monologe, haben mir sehr
gut gefallen. Durch sie konnte ich mir ein Bild von Merivel machen. Die Hauptperson erscheint sympathisch und in ihren Gedanken nachvollziehbar.


Dennoch kann man das Buch, trotz eleganter Schreibweise, 
nicht über den Klee loben. Spannung ist essentiell und die 
fehlt!

Fazit: relativ gutes Buch!

Referenz zum Buch: 
 
 
 
 http://www.vorablesen.de/buecher/adieu-sir-merivel/leseeindruecke/wo-ist-die-spannung
 
 
Sterne: *** von *****